Eine Person mit Einwanderungshintergrund beim Unterricht.

Berufsausbildung

Integrationsinstrumente in der Berufsausbildung

Îcon mit Promotionshut

Im Bereich Berufsausbildung werden die Ausbildungsbedingungen für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte optimiert, um Abbruchquoten zu reduzieren und Auszubildende sprachlich und interkulturell in ihren Kompetenzen zu fördern. Hierzu wurden im Rahmen des Modellprojekts INGE folgende Module angewandt: 

Bei dem Foto handelt es sich um das Protrait von Frau Fendi.
„INGE IST EINE ANTWORT AUF DIE HERAUSFORDERUNGEN IM DEUTSCHEN GESUNDHEITSWESEN."
Shilan Fendi
Pflegepädagogin M.A.

Modul: Migrantenorientierter Förderunterricht begleitend zur Pflegeausbildung

Menschen mit Zuwanderungsgeschichte werden im Rahmen der gesamten generalistischen Pflegeausbildung zielgerichtet durch einen zusätzlichen Förderunterricht unterstützt, der über Maßnahmen der Arbeitsverwaltung in Form von ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) hinausgeht. Gleichzeitig werden Fach- und Sprachlehrkräfte sowie Praxisanleitende für deren eigenen Sprachgebrauch im Umgang mit Auszubildenden mit und ohne Zuwanderungsgeschichte sensibilisiert.

  • 3-stündiger Förderunterricht pro Woche 
  • umfangreiche Lernbetreuung, Unterrichts- und Prüfungsvorbereitung
  • Training von fachlichen und sprachlichen Wissensinhalten
  • zielgerichtete Einbindung sprachunterstützender Lerninhalte 
  • Erhebungen und Analyse zu Bedarfen der Sprachförderung bei den Auszubildenden
  • allgemeine und berufsbezogene Deutschförderung
  • Förderung des Lese-, Schreib- und Textverständnisses
  • Stärkung berufsbezogener Alltagskompetenzen
  • Abbau von Sprachbarrieren und Kommunikationshindernissen
  • Abbau von Prüfungs- und Versagensängsten
  • Erhebungen und Analyse zu Bedarfen der Sprachförderung bei Lehrkräften und Praxisanleitungen
  • Workshops für Fach- und Sprachlehrende bzw. Praxisanleitungen zur Sensibilisierung der Deutschsprachförderung
  • Prüfungsvorbereitung für Fachlehrende durch Simulation gezielter Prüfungsszenarien
  • Sensibilisierung für den eigenen Sprachgebrauch
  • Stärkung berufsbezogener Alltagskompetenzen, z.B. im Verfassen von Texten, Aufgabenstellungen anhand definierter Operatoren
  • Sensibilisierung für Sprachbarrieren und Kommunikationshindernisse
  • Gestaltung von Prüfungsaufgaben im Rahmen sprachlicher Vereinfachung

in Kooperation mit

  • Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e. V.

  • CEB-Akademie gGmbH

  • DAA Gesundheit und Soziales

  • SHG Bildung gGmbH

  • Stiftung Kreuznacher Diakonie

Modul: Qualifizierung von interkulturell fortgebildeten Praxisanleitenden

Fünf Personen stehen gemeinsam an einem Krankenbett. Darin liegt eine Patientenpuppe zur Demonstration.

Zur Stärkung der Diversity-Kompetenz in den Ausbildungseinrichtungen werden Praxisanleitende im Bereich interkultureller Interaktion sensibilisiert. Das Zertifikat „Fachkraft für interkulturelle Praxisanleitung in der Pflege“ schließt diese Qualifizierungsmaßnahme ab.

 

  • 3-monatige Fortbildung für Praxisanleitende 
  • systematische und durchgehende Betreuung der Auszubildenden während der Praxiseinsätze in den Einrichtungen 
  • Vermittlung spezieller Lerninhalte und Coaching-Methoden für den Umgang von Auszubildenden mit Zuwanderungsgeschichte bzw. anderen Kulturen
  • Förderung von Anleitungssituationen in der praktischen Ausbildung und effektive Integration von ausländischen Pflegefachkräften ins Team
  • Förderung einer kultursensiblen Betreuung und Versorgung von hilfs- und pflegebedürftigen Menschen 

Modul: Integrierte Interkulturelle Pflegeausbildung

Das Konzept der „Integrierten Interkulturellen Pflegeausbildung“ ergänzt den jeweils für die Ausbildung geltenden Rahmenlehrplan um sprachliche und interkulturelle Lerneinheiten. Die Umsetzung erfolgt während des theoretischen Unterrichts der Ausbildung, unter Berücksichtigung methodisch/didaktischer und pflegepädagogischer Zielsetzungen.

Eine Lernende erklärt etwas an einem künstlichen Skelett.
  • zielgerichtete und strukturierte Einbindung soziokultureller Lerninhalte in die einzelnen Lernfelder des Rahmenlehrplans sowie in den Ausbildungsalltag
  • sozialpädagogische Unterstützung und Betreuung der Auszubildenden
  • transkultureller Kompetenzerwerb für Lehrkräfte und Praxisanleitungen durch Fort- und Weiterbildungen
  • Deutsch-Spracherwerb zur Integration und beruflichen Qualifizierung
  • Sicherung des Ausbildungs- und Integrationserfolges 
  • Stärkung des transkulturellen Verständnisses in interkulturell gemischten Teams und in der Versorgung von kranken und hilfsbedürftigen Menschen 
  • Sprachförderung über das Deutsch-B2-Sprachniveau hinaus
  • Integration durch Austausch und Selbstreflexion
  • Sensibilisierung für die Wichtigkeit von Kulturverständnis im Gesundheitswesen

in Kooperation mit 

  • Bonner Verein für Pflege- und Gesundheitsberufe e. V. V.
  • CEB-Akademie gGmbH
  • SHG Bildung gGmbH

  

Modul: Unterstützungsleistungen für die Ausbildung in „Haushaltsführung und ambulante Betreuung“ (HAB)

Ein Teilnehmer des Modellprojektes INGE sitzt in einem Sessel und liest ein Fachbuch.

Während und außerhalb des Regelunterrichts werden ergänzende stabilitäts- und erfolgsfördernde Maßnahmen durchgeführt. Hierzu zählen eine Deutschförderung durch den Einsatz von Instrumenten des Integrierten Fach- und Sprachenlernens (IFSL) und begleitende soziale Integrationsangebote.

 

  • Unterstützende Maßnahme zum Regelunterricht in der Ausbildung „Haushaltsführung und ambulante Betreuung“
  • Nutzung von Instrumenten des IFSL (Integriertes Fach- und Sprachenlernen) zur Deutschförderung
  • Zusätzliche Betreuung durch eine sozialpädagogische Fachkraft bei Bedarf
  • Stabilisierung des Lernerfolgs
  • Vermeidung bzw. Reduzierung von Abbruchquoten
  • erfolgreiche Absolvierung der Ausbildung

in Kooperation mit der Jean-François-Boch-Schule